Unter diesem Motto startete im März 1999 eine Gruppe von Berliner StudentInnenen, LehrerInnen, SchülerInnen und KünstlerInnen eine Malaktion mit Kindern aus dem Kosovo. In Berliner Flüchtlingsheimen und in den überfüllten mazedonischen Lagern wurden die albanischen Kinder ermutigt, das Erlebte der vergangenen Wochen und Monate zu zeichnen und zu malen.
Die Bilder, die hier entstanden, drücken in eindrucksvoller Weise die kindliche Wahrnehmung des Krieges aus. Sie spiegeln die ungeheuren Grausamkeiten des Krieges wider, sie zeigen aber auch Unschuld und Hoffnung: einen Himmel voller Herzen oder einen fliegenden Schmetterling.
Kriegskinder dokumentieren ihren Alltag
Kurz nach Kriegsende wurde die Aktion auf das Medium Fotografie erweitert. An Schulkinder aus Prishtina, Prizren und Djakova wurden Einweg-Kameras verteilt um damit ihren Alltag im zerstörten Nachkriegskosovo festzuhalten. Das Motto: Zeig uns, wie du lebst, fotografiere, was Dir wichtig ist.
Die Kinder fotografierten ihren Alltag in wiedererwachten Städten und zerstörten Bergdörfern, beschützt und bewacht von den KFOR-Truppen. Hin- und hergerissen zwischen Furcht, Hass und Sehnsucht nach Normalität.
Rund 400 Zeichnungen und 1700 Fotos umfasst die Sammlung der Kinderbilder inzwischen. Ein Teil der Werke ist seit April 2000 in der Wanderausstellung »Mit anderen Augen« in verschiedenen europäischen Städten zu sehen.